• Was hat das Christentum Gutes gebracht?

    Mit seinem Epochenwerk „Toleranz und Gewalt“ setzte Arnold Angenendt im Jahr 2007 unkonventionelle Ansätze für eine neue Rezeption der Geschichte des Christentums. Ausgehend vom gewaltigen Vorwurf Jan Assmanns, zwischen Monotheismus und Gewalt bestünde eine katalysatorische Affinität, analysiert der Kirchenhistoriker Angenendt dieses Theorem und vermochte entscheidende Teile zu falsifizieren, indem er u.a. Ansätze der französischen Annales-Schule in die deutsche Kirchengeschichtsschreibung integrierte. Trotz geschichtlicher Gewaltausbrüche trage das Christentum den Keim der Toleranz durch die Epoche, eine „uhrwerksartige Unruhe, die zur Freiheit drängt“ (Peter Blickle). Der vorliegende Band destilliert auf Handbuchniveau das instrumentum pacis christianorum, das Weizen-Unkraut-Gleichnis, als Leitmotiv kirchlicher Rechtsauffassung in den jeweiligen Epochen. Auf Basis der konkretisierenden Exegese Jesu oktroyiert diese…