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Jerusalem und keine Liturgie?
Im paganen Rom war Egeria eine Nymphe, die Geliebte und weise Beraterin des sagenhaften Königs Numa Pompilius, die sich nach des Königs Tod in eine Quelle verwandelt hat. Doch auch ihre christliche Namensverwandte aus dem 4. Jahrhundert läßt viele Quellen der Weisheit zum Sprudeln bringen. Die außergewöhnliche Dame wurde groß herausgebracht von Gian Francesco Gamurrini – einem Mann, den nur das 19. Jahrhundert hervorbringen konnte. Ihm gelang im Jahre 1884 eine Sensation. Der bibliophile Kenner der etrurischen und toskanischen Geschichte, Sproß einer alten aristokratischen aretinischen Familie, entdeckte in einer Klosterbibliothek seiner Heimatstadt Arezzo einen Codex, der (wenn auch verstümmelt) den Pilgerbericht der Aetheria oder Egeria enthielt. Das Dokument fasziniert und…