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Von der halbierten Wirklichkeit
Wer sich heute zum christlichen Glauben bekennt, steht unter einem erheblichen Rechtfertigungsdruck, und das nicht nur wegen der kirchlichen Skandale der letzten Jahre: War es früher das Christentum, das in unserem Kulturkreis mehr oder weniger unhinterfragt den Deutungshorizont menschlichen Lebens bereitstellte, so erkennt unsere Gesellschaft nun den Naturwissenschaften die Kompetenz zu, uns zu erklären, was es mit Welt und Mensch auf sich hat. Dadurch erscheint die Beweislage dramatisch zu Ungunsten des Glaubens verschlechtert: Die meisten Menschen würden heute wohl sagen, dass es in der Welt „mit rechten Dingen“ zugeht, dass wir also keine übernatürliche Gottheit brauchen, um uns die Welt zu erklären und Lösungen für unsere menschlichen Probleme zu finden.…
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Sklaven oder Partner Gottes
Weber stellt die zentralen Fragen des Lebens und Glaubens und davon ausgehend behandelt er die Bibel und die Theologiegeschichte. Dabei unternimmt er einen Brückenschlag zwischen Theologie und Naturwissenschaft und streicht die Plausibilität des katholischen Glaubens hervor. Weber stellt sich gegen fundamentalistische Ansichten, wie Kreationismus und atheistische Ideologie. Er versteht Schöpfung nicht als Akt, der in der Zeit geschehen ist, sondern als Fundament. So weist der Autor auch den Einklang katholischer Lehre mit der Naturwissenschaft nach. Die Schöpfung bildet damit das Fundament für Glaube und Vernunft, für Theologie und Naturwissenschaft. Dies sei nämlich, so Weber, nicht als bloß zeitlicher Beginn zu verstehen, sondern eher als ursächlicher Ursprung, woraus folgt, dass Schöpfung…