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Topographie der Erinnerung
Die Geschichte der Stadt Wien ist untrennbar mit der jüdischen Kulturgeschichte verbunden, verdankt sie doch ihre Entwicklung zur prosperierenden „mitteleuropäischen Metropole“ auch den geistigen und wirtschaftlichen Leistungen ihrer jüdischen Mitbürger: den Künstlern, Intellektuellen, Wissenschaftler und Bankiers. Die Donaumetropole galt im Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert als blühendes Zentrum jüdischer Kultur, jedoch dezimierte der Naziterror des Zweiten Weltkrieges die jüdische Bevölkerung auf einen heiligen Rest: von 200.000 (1923) auf knapp 7.000 (2001) Juden und Jüdinnen, die heute in Österreichs Bundeshauptstadt leben. Der Zivilisationsbruch verschlang neben ihrem Leben oftmals auch ihre Spuren. So fehlt von den einhundert Synagogen und Bethäusern Wiens bis auf den „Stadttempel“ jede Spur. Dieser überlebte das Feuerinferno…