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Geistige Leitplanken als Grundsatz
Der katholische Philosoph Josef Bordat veröffentlichte zum 70. Jubiläum der Unterzeichnung des deutschen Grundgesetzes eine theologische Analyse dieses Verfassungsrechts im Licht des christlichen Glaubens. Dadurch enthob Bordat die transzendente Rechtsmetaphysik, das Stiefkind des säkularen Staates, aus dem Dunkeln ihres Schattendaseins. Zudem verdeutlicht der vorliegende Traktat im Kontext christlicher Ethik und philosophischer Grundwahrheiten die Spur des „Ewigen“ im „Provisorium“. Die Trennung von Glaube und Öffentlichkeit, von Staat und Kirche schlägt mitunter eine tiefe Kluft zwischen liberal-demokratischer Werte und deren religiöse Quellenlandschaft. Religion als Privatsache hieße, den rechtsprägenden Einfluss des Christentums zu negieren, den Rekurs auf Gott aufzulösen. Worin dieser Gedanke enden könnte, illustrieren die Geschichtsbücher des blutigen 20. Jahrhunderts auf schändlich-beschämende…