• Guardini als Antipode Friedrich Nietzsches?

    Die übersichtlich strukturierte und gut lesbare Arbeit von Albrecht Voigt zeugt von intensiver Auseinandersetzung mit den Werken von Friedrich Nietzsche und Romano Guardini. Auch die breite Sekundärliteratur zu beiden Autoren wurde kenntnisreich einbezogen. Die für Guardini zentrale Lehre des Gegensatzes (seit der Schrift „Der Gegensatz. Versuche zu einer Philosophie des Lebendig-Konkreten“, Potsdam 1925) wird philosophisch auch bei Nietzsche diagnostiziert, wo er sich widersprüchlich in Nihilismus und Übermenschentum ausfaltet. Die Gegensatzlehre Guardinis wird beschrieben bis zum Gegensatz von nordischem und südländischem Denken. Beider Autoren Mystik von Gegensätzen wird mit Bezug auf die Nietzsche-Rezipientin Madeleine Sémer und der Deutung Henri de Lubacs geschildert. Guardinis ausführlich behandelte Anthropologie „Welt und Person“ (1940) setzt…