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Deuteronomium : Kommentar
Der vierte Teilband des Deuteronomium-Kommentars von Eckart Otto knüpft nahtlos an den dritten Teilband an und führt zunächst die Auslegung des Deuteronomischen Gesetzes (Dtn 12–26) zu einem Abschluss. Die Qualitäten des Kommentars bleiben dieselben, wobei beeindruckend ist, dass sich bis zum Schluss des Kommentars keine Ermüdungserscheinungen des Verfassers wahrnehmen lassen, sondern das Deuteronomium in voller Frische und Gründlichkeit bis zum Tod des Mose kommentiert wird. Da die Anlage des Kommentars schon in der Rezension des vorausgehenden Teilbandes besprochen wurde, sollen hier exemplarisch einige Fragestellungen herausgegriffen werden. Besonders hilfreich sind immer wieder die forschungsgeschichtlichen Überblicke zur Auslegung einzelner Perikopen. Der Tod des Mose (Dtn 34) dient nach Otto in synchroner Lektüre…
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Auslegung Katholischer Briefe
Im 10. Teilband des Neuen Göttinger Bibelwerks stellt der Verfasser, Pfarrer und Professor für Neues Testament an der Universität Erlangen, „auf der Grundlage der aktuellen Forschung“ die traditionell als „Katholische Briefe“ bezeichneten sieben Briefe vor. Der Kirchenvater Eusebius benennt die unter den Verfassernamen Jakobus, Petrus, Johannes und Judas firmierenden Schreiben als „Katholische Briefe“, die seit frühester Zeit ihren festen Platz im Neuen Testament haben. Mit ihnen soll, so der Verlag, ein „ … idealer Kommentar für die Predigt- und Gemeindearbeit“ bereitgestellt werden. Die sieben Briefe sind in gleichem Schema abgehandelt: Teil A mit Textüberlieferung, Person des Verfassers, zeitliche Ansetzung, Pseudoepigraphie (realer oder fiktiver Autor), Adressaten, Einbettung in andere frühchristliche Überlieferung,…
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Das größte Gnadengeschenk der göttlichen Welt
Der christliche Satiriker, Polemiker und Kulturphilosoph Theodor Haecker (1879-1945) begann seinen Essay „Über Humor und Satire“ (Brenner 1928) mit dem Satz: „Der letzte, weiteste und höchste geistige Raum des Humanen ist der Humor“. Für den zeitweiligen Bamberger Theaterdirektor E. T.A. Hoffmann ist er mehr noch „das größte Gnadengeschenk der göttlichen Welt an den bedrängten Menschen“. So war dem Wahl-Bamberger aus dem Rheinland das neue Jesus-Buch von Klaus Berger über den „Humor Jesu“ eine passende geistlich-theologische Lektüre an Fasching/Karneval 2019. Manche Kleriker bemühen sich an diesen Tagen um besondere Fröhlichkeit, die Gläubigen müssen mehr oder weniger gelungene Reim-Predigten und Narrennasen ertragen. Während Indianer- und Negerköstüme schon als Rassismus gelten, boomt es…