• Jesus der Christus

    Franz Dünzl starb im Jahre 2018 im Alter von 58 Jahren. Er war Kirchenhistoriker mit dem Schwerpunkt Patrologie, Lehrstuhlinhaber in Würzburg. Besonders hervorgetreten ist er mit seinen Forschungen zu Gregor von Nyssa. Zwei kleine, aber exquisite Bücher dürften für jeden, der sich mit den komplizierten Denkbewegungen auseinandersetzen will, die zur Ausformulierung des dogmatischen Inhalts führten, wegweisend sein: Seine „Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche“ und seine hier zu besprechende „Geschichte des christologischen Dogmas in der Alten Kirche“, postum herausgegeben von seinen Mitarbeitern Michael Bußer und Johannes Pfeiff. Beide Bücher verstehen sich als einführende Überblickswerke. Schon eine flüchtige Lektüre zeigt, welche komplizierten gedanklichen Sprünge die Grundtatsache des Christentums…

  • Karl Barth und Maria

    Mit seiner Grazer Dissertation über die Gestalt Marias bei Karl Barth hat der kroatische Karmelit Ivan Podgorelc einen bisher vermissten Forschungsbeitrag zur Theologie Karl Barths und seiner Mariologie, bzw. Mariologiekritik, vorgelegt. Nicht nur wird das ganze diesbezügliche Schrifttum Barths dargestellt und analysiert, sondern auch die breite Rezeption seiner Marienrede. Dabei sticht bei Barth sowohl die orthodoxe Betonung der Jungfrauengeburt als „Wunder der Weihnacht“ hervor, als auch die oft polemische Kritik der Mariologie als „Wucherung“ oder „morsches Gebilde“. Podgorelec weist nach, dass diese beiden Eckpfeiler differenziert in ihrer Entwicklung zu sehen sind. Das Bekenntnis zur Jungfrauengeburt ist bei Barth nicht nur christologisch zu verstehen, sondern auch als eine protestantische Absage an…