• Pastoraltheologie bei Benedikt XVI.

    Der Frage, was für eine Pastoraltheologie sich im Werk Joseph Ratzingers/Benedikts XVI. ausdrückt, ist bisher kaum nachgegangen worden. Sein Profil ist eher systematisch das eines „Theologenpapstes“, als pastoral wie bei seinem Nachfolger Papst Franziskus oder beim hl. Papst Johannes XXIII., der das Zweite Vatikanische Konzil ausdrücklich als „Pastoralkonzil“ werten wollte. Doch die Gegenüberstellung von pastoralem und dogmatischem Denken kann einem echten katholischen Theologen und Kirchenmann nicht gerecht werden. Es daher sehr zu begrüßen, dass mit P. Thiemo Klein LC, derzeit Studentenseelsorger an der Katholischen Hochschulgemeinde Wien, ein Kenner der Schriften Ratzingers der Frage nach dessen „Pastoraltheologie“ in einer übersichtlichen wissenschaftlichen Forschungsarbeit nachgeht. Auch wenn Ratzinger nicht als Pastoraltheologe, sondern eher…

  • Die Geschichte eines Kirchenvaters

    Mit dem 28. Februar 2013 endete vor sechs Jahren das am 19. April 2005 begonnene Pontifikat des bayerischen Theologenpapstes Benedikt XVI. und ist damit Kirchengeschichte. Das Schreiben einer großen Biographie ist daher bereits möglich, zumal der Protagonist als „emeritierter Papst“ sich selbst Schweigen und kirchenpolitische Enthaltsamkeit auferlegt hat. Elio Guerriero, Jg. 1948, ist wie kaum ein anderer Autor durch seine langjährige Verbundenheit mit Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. in Theologie und kirchlicher Zeugenschaft dazu prädestiniert, Viele Jahre war er Schriftleiter der italienischen Ausgabe der von Ratzinger mitbegründeten „Internationalen Katholischen Zeitschrift Communio“ und verfasste mehrere Biographien, u.a. über Ignazio Silone, Hans Urs von Balthasar und Gianna Molla. Nun legt der Herder Verlag Freiburg…

  • Das Wort Gottes verkosten

    Zu Lebzeiten in die Reihe der „Christlichen Meister“ aufgenommen zu werden, diese Ehre wird nicht jedem Theologen zu teil. Dass sich dem emeritierten Papst vier der letzten zehn Nummern einer von Hans Urs von Balthasar gegründeten Serie widmen und Ratzinger nun zwischen Augustinus, Origenes, Albertus Magnus und Ambrosius steht, verstärkt den Verdacht noch weiter: hier spricht wirklich ein Meister, der lieber als „einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn“ gelten will. Die Worte der Heiligen Schrift sind der cantus firmus in Benedikts Predigten, Ansprachen und Enzykliken. Das lebendige Wort hat ihre Mitte in der Verkündigung des Theologenpapstes. Auch sein Lehramt atmet biblisches Gedankengut, ist von katechetischem Charakter mit theologischem Tiefgang geprägt.…