Wie ein katholischer Donner
Der katholische Apologet und Historiker Hilaire Belloc (1870-1953) untersucht in seinem erstmals in deutscher Übersetzung vorliegenden Klassiker „Die großen Häresien“ (Erstveröffentlichung 1938) fünf bedrohliche Angriffe auf den christlichen Glauben. Diese sind beispielhaft für alle großen Bedrohungen des Christentums während der letzten zweitausend Jahre. Belloc seziert ihre Ursprünge, analysiert ihren Verlauf und beschreibt ihre gesellschaftlichen Auswirkungen. Eine andauernde Gefahr sieht Belloc im Islam, einem entstellten Christentum, dessen neuerlichen Einfall in Europa er prophezeit.

„Heute impliziert das Wort Häresie für die Menschen längst verflossene und vergessene Querelen, ein altes Vorurteil gegen rationale Auseinandersetzungen. Der Häresie wird demzufolge keine zeitgenössische Bedeutung beigemessen. Das Interesse daran ist tot, denn sie behandelt eine Materie, die niemand mehr ernst nimmt. Man hat Verständnis, wenn jemand sich aus archäologischer Neugier für eine Häresie interessiert. Sagt er aber, sie habe eine große Wirkung auf die Geschichte gehabt und sei auch heute von Bedeutung, so wird er schwerlich verstanden werden. Die Häresie ist also kein versteinertes Thema. Es ist ein Thema von dauerhaftem und überlebenswichtigem Interesse für die Menschheit, da es mit dem Thema der Religion verbunden ist, ohne die, in welcher Form auch immer, keine menschliche Gesellschaft jemals überdauert hat oder auch nur überdauern könnte.“ (Belloc)
Aus der Feder des britischem Schriftstellers mit französischer Provenienz floß nicht nur eine theologische Abhandlung, sondern ein tagesaktueller Appell und zugleich eine historische und philosophische Analyse, um gegen alte und neuartige Irrlehren zu immunisieren. Er liefert damit eine „Warnung vor der atheistischen Selbstgenügsamkeit“, dem gefährlichsten Virus dieser Zeit.
Belloc, Hilaire: Die großen Häresien. Der Kampf gegen Europa, Renovamen Verlag 2019, 209 Seiten, ISBN: 9783956211362 € 16,45

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

